Urlaub in Italien – Teil 4
Von einem Klettersteig wollte ich euch unbedingt noch erzählen. Morgens brachen wir relativ früh auf zur Via Ferrata Gaetano Falcipieri. Die Fahrt sollte laut Google Maps cirka 1,5 Stunden dauern und war auch ganz okay. Am Anfang noch ganz normal 2-spurig, am Schluss dann eng und einspurig, immer mit der Hoffnung, dass kein Gegenverkehr kommt. Und es kam uns auch niemand entgegen. Puh – Glück gehabt. Am Parkplatz angekommen mussten wir ein Parkticket für 6€ lösen. 2 km weiter unten hätte es auch einen kostenlosen Parkplatz gegeben. Faulheit olé! 😀 Aber mit der Aussicht eines Klettersteigs der mit 7,5 Stunden angegeben wird, entschlossen wir uns richtig.
Los ging es am Anfang über sehr laubige Wege, steil den Wald hoch. Dann folgte ein kleines Klettersteig-Stück bevor mit sprichwörtlich der letzte Zahn gezogen wurde. Es ging gefühlt ewig richtig steil hoch. Eine Serpentine nach der anderen. Ein mega langes Gehstück. Mein Freund rannte derweil munter voran und ich pfiff aus dem letzten Loch. Irgendwie schaffte ich es aber doch noch bis nach oben zum nächsten Klettersteigabschnitt. Es folgten wieder Gehstücke, Klettersteig-Abschnitte, kurze Grat-Wanderungen, etc. Einmal mussten wir unter einem Felsvorsprung durchkrabbeln und dann dachte ich Mist – jetzt hab ich voll den Wasserschwall abbekommen, dachte mir aber nicht mehr dabei. Als ich mich wieder bücken musste passierte das gleiche noch einmal und erst dann merkte ich, dass sich meine Wasserblase im Rücksack irgendwie geöffnet hatte und ich dieses Wasser abbekommen hatte. Wir verschlossen alles wieder sorgfältig und weiter ging’s.
Weiter oben wurde es richtig windig und kalt. Über den Bergkamm zogen die Wolken und die Temperatur fiel immer weiter. Irgendwann wurde es so kalt, dass wir beschlossen, die Jacken anzuziehen. Da entdeckte ich, dass durch mein Missgeschick mit der Wasserblase mein Pulli vollständig durchnässt und somit unbrauchbar war. Und es wurde wirklich immer kälter. Meine Beine & Arme waren schon richtig kalt.
Deshalb beschlossen wir nach dem letzten Klettersteig-Abschnitt, nicht mehr ganz hoch auf den Gipfel zu gehen, sondern besser den Abstieg anzugehen, bevor wir beide krank werden. Mit so einem Wetter am Berg hatten wir echt nicht gerechnet. Wobei wir ja eigentlich beide etwas langes zum Anziehen dabei gehabt hätten. Naja – Pech gehabt.
Der Abstieg geht über die „Strada della 52 Gallerias“. So heißt der Weg, wo man durch insgesamt 52 Tunnel, teils kürzer, teils länger, wandert. Bei Tunnel Nummer 46 stiegen wir ein. Die Tunnel waren teilweise echt sehr steil, geröllig und rutschig. Dieses Mal hatten wir aber auch unsere Stirnlampen dabei die uns echt nützlich waren. Es kamen uns teilweise auch Menschen mit Handylicht und in Flip Flops entgegen.
Das ist mir echt unbegreiflich. Als wir einmal um eine Ecke bogen, standen wir einer Bergziege gegenüber. Die war gar nicht scheu, ging nur ein paar Meter weiter weg und beobachtete uns neugierig. Richtig cool!
Und dann hatten wir auch noch Schneeeeeeeee! 😀 So freudig wie ich war warf ich eine Hand voll Schnee in die Luft. Habe aber nicht bedacht, dass er auch wieder runter kommt und direkt in meinem Genick landet. 😉
Richtung Parkplatz wurde es auch wieder viel wärmer und beim Auto angekommen machten wir erst noch eine kleine Pause mit Obst und Wasser. Diese wollten wir ja ursprünglich auf dem Gipfel einlegen. Aber ihr wisst schon – wegen Wetter, kalt und bäh haben wir diese ausgelassen. Danach fuhren wir wieder zurück nach Arco auf den Campingplatz. Und auch hier kam uns beim Weg hinunter kein Auto entgegen. Gut, dass wir hier im Zyklus und nicht gegen den Zyklus gefahren sind, denn oben war am Parkplatz schon auch einiges los.
Den Abend ließen wir wie (fast) immer mit einem kleinen Grillfest ausklingen. 🙂
Übrigens wollte ich noch erwähnen, dass ich komplett blasenfrei durch den Urlaub gekommen bin. Normalerweise bekomme ich ja immer Blasen. Aber die Socken von wrightsock haben mich echt gerettet. Daumen hoch für diese Socken. Wenn du empfindliche Fersen hast solltest du dir diese Socken auf jeden Fall mal genauer anschauen!
Und versprochen – das war jetzt mein letzter Bericht von unserem Italien-Urlaub.