Italien-Urlaub 2017 – Teil 2 (von 3): Florenz – Gaiole in Chianti
Wir hatten für eine Nacht ein Hotel im Herzen von Florenz gebucht. Dementsprechend abenteuerlich und stressig war die Anreise. Unser Navi kannte die meisten Einbahnstraßen nicht, die Italiener hupen sowieso in einer Tour, viele Fahrradfahrer und Motorradfahrer sind unterwegs und sowieso und überhaupt – in so einer Stadt ist echt eine Menge los. Wir hatten vorab schon vom Hotel erfahren, dass wir das Auto direkt vor das Hotel fahren sollen von wo es dann von einem „Garagenmenschen“ abgeholt und weggebracht wird. Bei unserer Ankunft fragte ich den netten Herren an der Rezeption wo sich denn die Garage befindet – rein so aus Interesse. Ist ja nicht so unwesentlich, wenn man den Schlüssel einfach abgibt und keine Bestätigung dafür bekommt. 😉 Aber der winkte nur ab „Aaah, you don´t need to know that. Don´t worry. Just give the keys. We drive the car away and then you forget about it.“ Aaaahja – das weckt ja mal richtig Vertrauen. 😉
Dann eröffnete uns der nette Herr noch, dass wir ein kostenloses Upgrade bekommen würden. Wir hatten ganz normale Doppelzimmer gebucht, und bekamen stattdessen eine Junior Suite und einen Deluxe Room. Da unsere Freunde noch nicht da waren, bekamen wir die Junior Suite. 😀 Wir karrten unsere Rucksäcke hoch, sperrten die Tür auf, und dachten erst einmal nur „Wow!“. Das Zimmer war gigantisch groß. Die hohen Decken, Deckenfresken, farbige Glasfenster, ein stillgelegter Kamin, antike Möbel und ein Marmorbad ließen uns staunen. Zudem ist das Hotel nur 300m von der Kathedrale von Florenz entfernt. Normalerweise kostet dieses Zimmer 330€ für eine Nacht. Echter Luxus! Das mussten wir erst einmal sacken lassen.
Nachdem unsere Freunde auch eingetroffen waren, gingen wir los, um die Stadt zu erkunden. Wir liefen kreuz und quer herum, entdeckten schöne Details, gingen bis zur alten Brücke und weiter zum Stadttor.
Abends ließen wir den Tag bei Aperol Sprizz im bunten Stadttreiben von Florenz ausklingen.
Am nächsten Morgen hatten wir den Plan, nach dem Frühstück ganz früh zum Dom zu gehen und diesen zu besichtigen um den meterlangen Menschenschlangen, die wir am Vortag gesehen hatten, zu entgehen. Das hatten sich aber auch viele andere gedacht. Zudem mussten wir dann noch feststellen, dass man die Tickets bereits im Voraus buchen muss. Man kann diese nicht direkt vor Ort kaufen. Was für ein Mist aber auch! Aber so gingen wir schon früher wieder zurück ins Hotel, packten unsere Sachen und ließen uns die Autos wiederbringen. Das klappte übrigens hervorragend und auf den ersten Blick waren auch keine Dellen oder angekratzten Felgen zu sehen. 30€ kostete der Spaß.
So fuhren wir los Richtung Chianti-Gebiet und legten einen Stopp in San Gimignano ein. Diese Stadt hat einen schönen mittelalterlichen Stadtkern und wird auch als Stadt der Türme bezeichnet. Ohne richtiges Ziel schlenderten wir durch die Gässchen und ließen uns treiben. Danach legten wir eine kurze Pause in einem Café ein. Geradeso rechtzeitig – denn wir saßen vielleicht 5 Minuten als es kurz richtig zu regnen anfing. Zum Glück befanden wir uns unter dem Schirm. 😉
Für die nächsten 2 Nächte hatten wir über AirBnB ein kleines Häuschen in Gaiole mitten im Chianti-Gebiet gebucht. Der Besitzer warnte uns schon vor, dass die letzten 2 km etwas abenteuerlich wären. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Es ging über Stock und Stein, rauf und runter. Unser ganzes Auto ist jetzt zugestaubt. 😀 Die Unterkunft war super schön, die Küche bestens ausgestattet und für alle Bewohner des Dorfes (cirka zehn Häuser) gab es auch einen großen Pool.
Am nächsten Tag steuerten wir zunächst Siena. Eine Stadt, die von Touristen nahezu überströmt, aber dennoch sehr schön ist.
Danach ging es zum eigentlichen Highlight des Tages. Zu den Thermalquellen in Bagni San Filippo. Man parkt das Auto entlang der Straße und geht dann noch wenige Minuten durch den Wald bis man bei den Quellen ankommt. Bereits wenn man aus dem Auto aussteigt, kann man einen leicht schwefeligen Geruch wahrnehmen. Durch das Wasser haben sich hier riesige und beeindruckende Gesteinsformationen gebildet. Der Geruch nach Schwefel hat mich aber so sehr gestört, dass ich hier nicht baden wollte. Nicht einmal sitzen bleiben konnte ich an einem Fleck. Die anderen drei waren davon aber weniger beeindruckt und genossen das warme Wasser in den Naturbadewannen, das teilweise bis zu 50 Grad heiß ist.
Ich muss wohl nicht beschreiben, wie es danach im Auto gerochen hat…
Abends spielten wir noch eine Runde UNO bevor wir alle ins Bett fielen. Am nächsten Morgen nutzten wir noch den Pool bevor wir gegen zwei Uhr zu unserer nächsten Destination Bergamo aufbrachen. Was dieses Städtchen so besonders macht, erzähle ich euch im nächsten Teil.