Pfingsten steht vor der Tür – die Klettersteige rufen!
Pfingsten steht schon wieder (fast) vor der Tür. So wie letztes Jahr fahren wir wieder Richtung Süden an den Gardasee – bepackt mit Zelt und co. Besonders bei dem Regenwetter steigt die Vorfreude auf Berge, Wandern, Klettersteige und Klettern.
Schon früher als Kind haben wir immer in Österreich Urlaub gemacht – entweder in den Bergen oder an einem See. Zwischendurch gab es so eine Phase wo das Wandern nicht mehr so viel Spaß gemacht hat. Aber mittlerweile würden ich am liebsten jedes Wochenende in den Bergen verbringen.
Früher dachte ich mir immer, dass Klettersteige viel zu gefährlich sind und war fest davon überzeugt, dass das nur Verrückte machen. Und dann trat mein Freund in mein Leben, der begeisterter Kletterer und Klettersteiggeher ist und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich meinen ersten Klettersteig machen würde. Letztes Jahr in Arco war es dann soweit.
Zuerst verbrachten wir ein verlängertes Wochenende in Südtirol mit dem Bruder meines Freundes. Wir unternahmen eine kleine Wandertour und machten noch einen Abstecher zu einer tollen Ölmühle am Gardasee.
Danach ging es weiter nach Arco an den Gardasee wo wir sechs Nächte verbrachten. Am Campingplatz „Zoo“ in Arco trafen wir zwei Freunde. Wir kamen erst gegen Abend an – mussten aber kein Zelt mehr aufbauen, da wir einfach im Auto schliefen. Kurz darauf kam die Idee auf, dass wir doch noch einen kleinen Klettersteig zum Aufwärmen machen könnten. Gesagt, getan. Rein in den Klettergurt, Klettersteig-Set anbringen, Helm auf und los ging’s. Wir nahmen den Colodri-Klettersteig in Angriff. Dieser ist fußläufig vom Campinglatz aus zu erreichen und mit der Schwierigkeit B/C angegeben. Da es ein kurzer Klettersteig ist war er perfekt für den Einstieg. Perfekt, um Sicherheit und Routine im Klicken zu bekommen. Oben angekommen war ich schon sehr stolz meinen ersten Klettersteig so souverän gemeistert zu haben. Und die Aussicht in der einsetzenden Dämmerung war ein Traum.
Am nächsten Tag ging es natürlich gleich weiter mit dem nächsten Klettersteig. Rio Sallagoni – ein Abenteuerklettersteig durch eine enge Schlucht unterhalb des Castello Drena. Von der Charakteristik war dieser Klettersteig ganz anders. Es gibt viele Klammern und durch die Schlucht und den Bach ist hier alles feucht und rutschiger. Das Naturschauspiel war einzigartig. Nachmittags gingen wir dann noch eine Runde an die zahlreichen Kletterfelsen in Arco.
Da wir schon Mal im Kletter-Mekka waren sind wir am Tag darauf natürlich wieder losgezogen. Unser Ziel war der Amicizia-Klettersteig. Dieser Klettersteig ist direkt am Fuße des Gardasees und durchwegs hat man einen traumhaften Blick auf den Gardasee. Dieser Klettersteig mit der Schwierigkeit B/C hatte einige Leiternpassagen zu bieten, war ansonsten aber nicht allzu fordernd. Ein schöner Genussklettersteig mit einer atemberaubenden Aussicht. An diesem Tag hatte es 30° und strahlende Sonne begleitete uns den ganzen Tag. Wir hatten uns ein bisschen verkalkuliert mit dem Wasservorrat und so hatten wir bereits am Gipfel kein Wasser mehr. Kein Problem, wenn man nicht auch wieder den weiten Weg nach unten müsste. Wie das dann immer so ist, gab es natürlich nirgends Wasser zum Nachfüllen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Venedig. Das war allerdings nicht weniger anstrengend bei der Anzahl an Schritten die wir an diesem Tag abgelaufen sind. 😉
Am letzten Urlaubstag, 7 Uhr morgens, nahmen mein Freund und ich den bekannten „Che Guevera“-Klettersteig in Angriff. Die Schwierigkeit wird mit C angegeben wobei die wahre Schwierigkeit in der Dauer liegt. Mit 7,5 Stunden wird der Klettersteig angegeben (wir brauchten nur knappe 5 Stunden – yes :-D). Den ganzen Tag trafen wir nur 2 andere Kletterer. Ansonsten waren wir für uns alleine. Der Klettersteig war anspruchsvoll, hatte auch zwei kleine Überhänge aber mittlerweile war ich ja in Übung und konnte alle Hürden meistern. Oben angekommen fühlte ich mich wie Heidi. Saftige, grüne Wiesen soweit das Auge reichte. Ein wirklich schöner Klettersteig wo man am besten frühmorgens losgeht. So vermeidet man, den ganzen Tag in der Sonnenwand zu klettern.
Zuhause angekommen hatte mich das Kletterfieber gepackt und den Sommer über absolvierten wir noch viele andere Klettersteige. Darunter der 2-Länder-Sportklettersteig, Attersee-Klettersteig, die Drachenwand, HTL-Wels Klettersteig und noch ein paar mehr. Aber darüber erzähle ich ein anderes Mal.