Dachstein – Teil 2
Nun ist es mal an der Zeit für den zweiten Teil unserer Dachsteintour.
Nach der Nacht im Außenlager des Gutenberghauses starteten wir unseren Tag schon kurz nach sieben. Nach dem Packen und Zähne putzen machten wir uns wieder gut erholt auf den Weg. Zurück ging es erstmal hinauf auf die Gruberscharte. Dort verweilten wir dann im morgendlichen Sonnenlicht zum Frühstück. Im Anschluss ging es dann gut gestärkt auf direktem Weg zur Edelgriesscharte. Auf dem Weg dorthin querten wir noch einige kleine Restschneefelder, entdeckten die eine oder andere schöne Blume und sogar zwei Alpenhühner.
An der Edelgriesscharte angekommen gab es die nächste Pause. Wie uns von einer entgegenkommenden Wandergruppe erzählt wurde wäre unser Plan-A für heute, über den Irg-Glettersteig auf den Koppenkarstein aufzusteigen, nicht möglich gewesen, da dieser aktuell saniert wurde. Aber auch Birgits Gesundheitszustand ließ dies sowieso nicht zu. So packten wir unsere Grödel aus und schnürten diese an unsere Schuhe. Über etwas Geröll ging es leicht bergab aber schon bald auf einem sehr gut ausgetrampelten Weg im Schneefeld über den kleinen Gletscher.
Nach dem kurzen Gletscherstück, über leichte Kletterpassagen hangelten wir uns über die vorhandenen Seile hinauf in Richtung Rosmariestollen. Zwischendurch zogen wir wieder unsere Grödel aus und sicherten uns mit unseren Klettersteigsets am vorhandenen Stahlseil.
Nach einem langen Leiterabstieg auf der Nordseite standen wir dann schon auf dem Dachsteingletscher. Auf diesem hinüber zur Bergstation der Gletscherbahn kamen wir dem Tourismus immer näher. Die Stille und freundliche Bergsteigerwelt änderte sich schlagartig und ich fühlte mich wieder wie in der Stadt. Auf der „Gletscherautobahn“ laufen Massen an Leute in Richtung Seethalerhütte die wir im Laufschritt überholen. Über nur im T-Shirt und Badehose, in Sneakers und auch in allen Altersklassen vertreten strömen dort die Leute gemütlich über die Bahn auf den Gletscher. Gegrüßt hat uns auf dieser Strecke keiner.
Trotz alledem ist der Gletscher einfach eine imposante Erscheinung. An der Seethalerhütte angekommen tranken wir erstmal ein Bergsteiger-/Schiwasser und aßen zu Mittag. Nun stand nur noch die Besteigung des Hohen Dachsteins auf dem Plan.
Da es Birgit nicht so gut ging beschloss ich mich alleine auf den Weg zu machen. Grundsätzlich klettere ich ungern alleine aber wie schon auf der „Gletscheratobahn“ war der Dachsteingletschersteig sehr gut besucht. So machte ich mich auf den Weg mit der Aussage: „In 3h bin ich wieder zurück.“
Schon am Einstieg musste ich auf Gegenverkehr achten und einige kurze Pausen einlegen. Aber nach und nach machten mir die erschöpften Gesichter auf dem Weg nach oben freiwillig Platz (Jede Pause nutzen :-P) und so befand ich mich schon nach gut 45min auf dem Gipfel. Dort gab es einige Panoramaaufnahmen und unter anderem musste ich die 3000Hm knacken. Da sich der Hohe Dachstein auf 2995Hm befindet reichte es nicht aus mich nur lang zu machen um wenigstens mit den Fingerspitzen das Ziel zu erreichen. Aber dank dem Kreuz denke ich schaffte ich die 3000Hm und machte mich wieder an den Abstieg. Da der Kletterteig sich durchgängig im einfachen Schwierigkeitsgrad bewegt, war ich schon wieder nach 1,5h wohl erhalten zurück an der Hütte.
Von der Hütte ging es zur Bergstation zurück. Dort verabschiedetet ich mich wieder von Birgit und machte mich an den Abstieg über die Hunerscharte zurück zur Talstation. Unser Ticket für die Passstraße wurde zum Glück dann noch mit Birgits Talfahrt entwertet und so kostetet sie die Fahrt gerademal 8€. Am Auto kam ich dann nur wenige Minute später (naja fast 30min) an und wir trockneten unsere Klamotten nochmals in der Abendsonne, packten unsere Sachen ins Auto und fuhren nach zwei richtig schönen Tage am Dachstein wieder zurück.